Hasselback Kartoffeln in drei Varianten

Wenn wir an Kindheitstage zurückdenken, dann erinnern wir uns an unzählige Mittagessen nach der Schule oder am Wochenende, bei denen die Kartoffel ihren Auftritt als Beilage hatte. Svenja und ich kommen aus dem ostwestfälischen Lübbecke und im Gegensatz zu anderen Regionen in Deutschland, in denen die Kartoffel für die Beilagen in Spätzle, Schupfnudeln oder anderen Dingen verwandelt wird, kommt sie in Ostwestfalen ungeschönt und ganz natürlich einfach geschält und gekocht auf den Teller. Nach unserem Auszug von zu Hause brauchten wir dann erst einmal etwas Abstand zu Kartoffeln, bis wir sie dann vor einigen Jahren wiederentdeckt haben.

Und dann passierte vor kurzem ein kleines Wunder, denn uns begegnete zum ersten Mal die Hasselback - Kartoffel. Die erste Frage, die uns bei ihrem Namen in den Sinn kam war nicht “Wie lautet das Rezept” sondern: “Woher kommt der Name Hasselback und wie wird er eigentlich ausgesprochen?“ Für den Fall, dass du dir diese Fragen auch schon gestellt hast, haben wir die Antworten einmal recherchiert.

Ausgesprochen wird der Name Hasselback wie man ihn schreibt. Und um das Rätsel direkt aufzulösen: Laut Wikipedia haben die Hasselback Kartoffeln ihren Ursprung in Schweden. Um genau zu sein: auf der Stockholmer Insel Djurgarden. Dort wurden sie anscheinend 1953 im Restaurant “Hasselback” vom Koch Leif Elisson erfunden und von ihm nach dem Ort ihrer Herkunft als “Hasselbackspotatis” benannt.

Auch wenn wir die geschälte und gekochte Kartoffel mittlerweile wieder sehr gerne mögen, freuen wir uns immer über neue Entdeckungen und die Hasselback Kartoffel kam, seitdem wir sie kennengelernt haben, schon einige Male bei uns auf den Tisch. Sie ist schnell vorbereitet, bietet wunderbar viele Variationsmöglichkeiten, wird dadurch nie langweilig und schmeckt der ganzen Familie. Wir mögen die Hasselback Kartoffel sehr gerne in Kombination mit einem frischen Salat und wenn es etwas deftiger sein soll passt auch ein Stück Steak oder in der leichteren Variante ein wenig angebratener Fisch dazu. Wie gesagt, deiner Fantasie sind tatsächlich keine Grenzen gesetzt. Und wenn das nicht ausreicht, dann ist die Hasselback Kartoffel als i-Tüpfelchen zusätzlich ein purer Augenschmaus für die Foodfotografie.

Wir haben deine Neugierde geweckt? Weiter unten findest du drei unterschiedliche Möglichkeiten der Zubereitung für die Hasselback.

 

Foodstyling für die Hasselback Kartoffel

Die Hasselback Kartoffeln sind wunderschöne Foto Modelle, denn die in die Kartoffel geschnittenen Fächer sehen edel, filigran und einfach wunderschön aus. Damit die Fächer der Hasselback genauso gelingen, hilft ein kleiner Trick: beim Zubereiten der Kartoffeln besteht die Gefahr, dass man mit dem Messer bis auf den Boden dringt, und so die Kartoffel ganz zerteilt, anstatt Fächer zu schneiden. Um dies zu verhindern, helfen die Stiele von zwei Holzlöffeln, die man längs links und rechts von der Hasselback Kartoffel platziert. So wird die Tiefe der Fächer ideal und man kann sich voll und ganz darauf konzentrieren, die Fächer gleichmäßig dick zu schneiden.

Nach dem Schneiden kleben die ‘Fächer’ der Hasselback Kartoffeln noch aneinander, dies ändert sich aber im Verlaufe des Garvorgangs, die Fächer sind am Ende der Garzeit wesentlich ausgeprägter. Es besteht also keine Notwendigkeit, die Fächer der Hasselback im Vorfeld auseinanderzudrücken.

Die Kräutermarinade ist für den Geschmack essentiell, aber auch für die Optik wahnsinnig wichtig, denn sie ist ein Farbklecks und verleiht den Kartoffeln gleichzeitig Glanz. Die Hasselback Kartoffeln werden vor dem Backen mit der Kräutermarinade bestrichen, d.h. die Fächer sind an der Stelle noch geschlossen und die Marinade bleibt auf der Kartoffel Außenseite. Die Innenseite der Hasselback Kartoffel bleibt somit glänzend und ‘sauber’.

Bei der Kartoffel Größe haben wir uns bewusst für große und kleine Kartoffeln entschieden, da sich so mehr Varianz ergibt und die Szene interessanter wirken lässt. Bei der Garzeit muss hier natürlich darauf geachtet werden, dass die größeren Kartoffeln ggf. etwas länger im Ofen bleiben müssen, als die Kleineren.

Ganz zum Schluss, bevor wir den Auslöser gedrückt haben, haben wir mit unserem Haushaltspinsel, den wir immer in unserem Foodstylingkit bereitliegen haben, die Hasselback Kartoffeln für den extra Touch Frische mit noch etwas extra Öl eingepinselt.

 

Rezept für Hasselback Kartoffeln

6 Kartoffeln (vorwiegend festkochend)

Kräutermarinade für 2 Kartoffeln

• 4 EL Olivenöl

• 1 Knoblauchzehe

• 1 Prise Meersalz

• Frischer schwarzer Pfeffer

• 1 Zweig Rosmarin

• 2 Stängel Basilikum

Mit Käse und Schinken für 2 Kartoffeln

• 4 EL Olivenöl

• 2 Knoblauchzehen

• 1 Prise Meersalz und schwarzer Pfeffer

• 0,5 TL Zimt

• 50g Bergkäse

• 4 Scheiben luftgetrockneter Schinken

Gewürzmarinade für 2 Kartoffeln

• 4 EL Olivenöl

• 1 TL Kurkuma

• 1 TL gemahlener Kreuzkümmel

• 1 TL gemahlener Kardamom

• 0,5 TL Chilipulver

Backofen auf 180° Umluft vorheizen.

Kartoffeln gründlich waschen. Der Länge nach links und rechts neben die erste Kartoffel Esstäbchen oder den Stiel eines Holzlöffel legen und quer 0,3cm dicke Scheiben hineinschneiden. (Essstäbchen oder der Holzlöffelstiel verhindern, dass das Messer bis zum Boden dringt und die Hasselback Kartoffel so ganz zerteilt). Mit den übrigen Kartoffeln analog verfahren.

Für die Kräuter Marinade: Olivenöl in ein Schälchen geben, Knoblauchzehe von der Schale befreien und in das Öl pressen. Kräuter fein hacken und zusammen mit Salz und Pfeffer in das Öl geben. Alles gut miteinander vermengen. Mit einem Küchenpinsel die Kartoffeln mit der Marinade einpinseln. Die Marinade dabei auch zwischen den Fächern auftragen.

Für die Gewürzmarinade: Olivenöl und alle Gewürze miteinander vermengen. Analog zu der vorherigen Option auch hier mit einem Haushaltspinsel die Marinade auf der Kartoffel und zwischen den Fächern auftragen.

Mit Schinken und Käse: Knoblauchzehen schälen und sehr fein hacken, mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Zimt vermengen und die Kartoffeln rundherum und zwischen den Fächern einölen. Bergkäse frisch hobeln, Schinkenstreifen in kleinere Stücke zerzupfen. Schinken und Bergkäse zwischen den Fächern verteilen. Dabei muss nicht jedes „Fach“ berücksichtigt werden, sondern nur jedes dritte bis fünfte, so wie es am besten passt.

Kartoffeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech oder in eine Auflaufform setzen und auf mittlerer Schiene für 30 – 40 Minuten in den Ofen schieben. Sie sind gar wenn die Haut knusprig, die Fächer etwas schrumpelig und das Fleisch der Kartoffel bei einem Stich mit dem Messer weich ist.

Bei Kartoffeln, die unterschiedlich groß sind, variiert auch die Garzeit. Kleinere Kartoffeln ggf. etwas früher aus dem Ofen nehmen und größere Kartoffeln etwas länger garen lassen.

Häufig gestellte Fragen

Die Hasselback Kartoffel passt sehr gut zu Salat oder einem angebratenen Fisch für ein leichtes und leckeres Gericht. Wenn es etwas deftiger sein soll, kannst du gut ein Steak dazu zubereiten. Ansonsten ist diese Kartoffel Beilage überaus vielfältig und passt zu einer ganzen Reihe verschiedener Gerichte.

Hasselback Kartoffeln eignen sich sehr gut für vegane Gerichte, denn viele ihrer Zubereitungsarten enthalten von Haus aus weder Fleisch noch andere tierische Produkte. Auch die ersten beiden Rezepte für unsere Marinaden kommen ganz ohne tierische Produkte aus. Möchtest du gerne die Version mit Käse vegan probieren, kannst du den Schinken einfach weglassen und den Käse durch einen veganen Käse ersetzen.

Beim Schneiden der Hasselback Kartoffeln passiert es schnell, dass die Kartoffel ganz bis unten durchgeschnitten und damit aus Versehen in zwei Hälften anstatt in Fächer geteilt wird. Es gibt einen einfachen Trick, um das zu verhindern: einfach an der Seite der Kartoffel einen Holzlöffel oder ein Essstäbchen hinlegen und mit dem Messer nur schneiden, bis du auf das Holz triffst.

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