Equipment für die Food Fotografie - Stativ und Tethering

Als wir mit der Food Fotografie anfingen, hatten wir eine grobe Ahnung davon, dass es einiges an Equipment brauchen würde - aber wir hatten keine Idee, WAS wir genau brauchen würden. Unsere erste DSLR Kamera und unser erstes Stativ waren tatsächlich abgelegtes Equipment eines Freundes. Für den Anfang war beides vollkommen ausreichend. Mittlerweile hat sich in Sachen Equipment bei uns einiges getan. Das meiste wollen wir heute nicht mehr missen, weil es unseren Workflow enorm vereinfacht. Unsere liebsten Helferlein wollen wir euch jetzt und in der nächsten Zeit vorstellen.

In diesem Artikel lest ihr über:

1) Unser Stativ – und warum es für unsere Arbeit so wichtig ist

UND

2) Tethered Shooting und was ihr dazu braucht – und warum es die perfekte Ergänzung zum Arbeiten mit Stativ ist.

1) Das Stativ - Für mehr Flexibilität und Beweglichkeit beim Fotografieren

Ich weiß noch wie heute, dass ich mich beim Fotografieren mit Stativ am Anfang total unwohl gefühlt habe. Irgendwie eingeschränkt. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Profis IMMER mit Stativ fotografieren, also zwang ich mich von Zeit zu Zeit auch dazu, das Stativ zu benutzen. Nur um dann wieder aufzugeben, die Kamera vom Stativ zu nehmen, und doch wieder per Hand zu fotografieren.

Je besser ich meine Kamera zu verstehen lernte, desto mehr erschloss sich mir jedoch der Sinn eines Statives. Und wirklich Klick gemacht hat es dann, als ich angefangen habe, meine Bilder zu “tethern”, also per Kabel direkt in den Computer ‘reinzufotografieren’. So sehe ich meine Szene immer direkt auf dem Bildschirm und bin nicht auf das kleine Display meiner Kamera angewiesen. Aber Schritt für Schritt (mehr zum Thema ‘Tethering lest ihr weiter unten). Nun erstmal zur Frage: Warum ist ein Stativ nun eigentlich so wichtig?

Mehr Flexibilität beim Fotografieren

Bevor wir mit Stativ fotografiert haben, haben wir uns oft wahnsinnig geärgert. Wir haben gekocht, das Set gebaut, fotografiert und auf dem Kameradisplay sah alles toll aus. Das Essen wurde gegessen, dann die Bilder auf den Laptop übertragen. Dann kam der große Schock. Nichts war wirklich so, wie es sein sollte. Ergebnis: Das ganze nochmal machen, was natürlich wahnsinnig viel Arbeit war. Seid wir mit Stativ arbeiten und gleichzeitig direkt in den Computer tethern, also unsere Bilder per Kabel direkt in den Computer übertragen, sind solche Moment zu einer absoluten Seltenheit geworden. Bevor wir überhaupt den Auslöser drücken, kontrollieren wir auf dem Computerbildschirm die Szene. Ist etwas nicht so, wie es sein soll, wird es sofort korrigiert. Und das geht natürlich nur, weil wir die Hände frei haben, denn die Kamera steht auf dem Stativ.

Das eigene Handmodell sein

Wir lieben Bilder mit dem sogenannten menschlichen Element. Hände, die etwas schneiden, anrichten, oder einfach nur da sind, machen ein Bild nahbarer und verleihen der Szene noch mehr Realität. Bevor wir mit Stativ gearbeitet haben, war das immer schwierig, denn die Geduld der potentiellen Handmodelle, sprich Ehemann oder Kinder, war immer schnell erschöpft - weit bevor das finale Bild im Kasten war. Seit wir mit Stativ arbeiten, hat sich das Problem geklärt: Wir sind einfach unser eigenes Handmodell. Auf dem Computer sehen wir die Szene und können die Hände entsprechend arrangieren, wie wir sie haben möchten, da wir keine Kamera halten müssen.

Das Stativ erlaubt uns genug Freiheit, um das eigene Handmodell zu sein….

So können wir es rieseln lassen oder einfach schon einmal zugreifen.

Das Stativ für jede Perspektive

Bei der Frage welches Perspektive man sich zulegen sollte, sollte man sich erst einmal darüber klar werden, wofür man das Stativ braucht. Für uns war von vorne herein klar, dass unser neues Stativ es uns erlauben sollte, aus jeder Perspektive zu fotografieren, auch horizontal, also Flatlays. Daher brauchten wir ein Stativ mit einer umlegbaren Mittelsäule.

Insgesamt waren unsere Kriterien für den Stativ Kauf die Folgenden:

· Robust und stabil => denn Kamera und Objektiv wiegen einiges und das ganze Konstrukt soll ja nicht sofort umfallen

· Horizontale Mittelsäule => für die Möglichkeit auch Flatlays mit Stativ aufzunehmen

· Flexibilität => Die Kamera sollte sich problemlos an- und abnehmen lassen

· All in One => Wir wollten nicht extra Zubehör kaufen müssen, sondern alles in einem Kit haben

· Kostenbewusst => Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Nimmt man all diese Kriterien in Betracht, haben wir uns am Ende für ein Manfrotto Stativ* entschieden. Es erfüllt alle Kriterien und liegt noch im bezahlbaren Bereich. Die Bandbreite bei Stativen ist riesig, man kann unheimlich viel Geld lassen und wahnsinnig viel Zubehör kaufen. Für den Moment sind wir mit dem Stativ und dem Preis-Leistungs-Verhältnis zufrieden.

Unser Tipp: Bevor ihr ein Stativ kauft, überlegt euch genau, was für einen Sinn und Zweck es für euch erfüllen muss und was ihr bereit seid, dafür auszugeben.

2) Tethering Kabel und Software – Eine massive Erleichterung unseres Workflows

Das Stativ alleine ist noch nicht wirklich eine Arbeitserleichterung. Richtig Sinn macht es erst, wenn man anfängt, tethered zu fotografieren. Dies bedeutet, dass die Fotos beim Fotografieren per USB-Kabel direkt in den Computer gespielt, also direkt übertragen, werden. Tethering hat unsere Arbeit revolutioniert und unseren Workflow massiv vereinfacht. Wir möchten es auf keinen Fall mehr missen.

Ihr wollt es auch mal ausprobieren? Dazu braucht ihr zum Einen ein Verbindungskabel zwischen Kamera und Laptop und die entsprechende Software bzw. und/oder ein Bildbearbeitungsprogramm.

Das Kabel für die Datenübertragung

Das Kabel für die Datenübertragung wurde bei unserer Kamera mitgeliefert. Je nachdem, ob eure Kamera tetherfähig ist oder nicht, sollte ein solches Kabel eigentlich dabei sein. Das Problem bei diesen Kabeln ist allerdings, dass sie meist relativ kurz sind. Wollt ihr bei einem Flatlay Shooting tetheren, dann ist die Kabellänge meist nicht ausreichend. Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten. Die kostengünstigere ist eine Erweiterung für das bestehende Kabel, wie z.B. diese hier von Amazon*. Die Erweiterung wird einfach an das andere Kabel aufgesteckt, ist somit super leicht zu handhaben. Das Problem: es gibt eine weitere Verbindungsstelle, die sich lösen kann.

Wer sich lieber gleich ein neues Kabel zulegen möchte, der kann auf das spezielle Tether Equipment von Tether Tools zurückgreifen. Vielleicht habt ihr schon einmal das leuchtend orange Kabel gesehen, das ist das Kabel von Tether Tools*. Die Kabel sind recht hochwertig, allerdings auch nicht ganz günstig. Da kommt es einfach drauf an, wo eure Prioritäten liegen und was ihr bereit seid, dafür auszugeben.

Wer schonmal mit Kabel fotografiert hat, der hat vielleicht schon gemerkt, dass der Nachteil dabei ist, dass das Kabel schnell mal aus der USB-Buchse rausgezogen werden kann. Auch hier kann man, zumindest teilweise, für Entlastung sorgen. Tether Tools hat einen sogenannten Jerk Stopper* entwickelt. Der Jerk Stopper sorgt für Zugentlastung und schützt somit den USB-Anschluss der Kamera, der ansonsten relativ anfällig für Beschädigungen ist, insbesondere bei häufigem Gebrauch.

Die Software für das Tethering

Sowohl Kabel als auch Stativ helfen einem nicht weiter, wenn man nicht auch die richtige Software auf dem Computer oder Laptop hat. Wir fotografieren mit einer Canon EOS 6D*. Das Übertragungsprogramm bei Canon heißt Canon EOS Utility und wurde mit der Kamera mitgeliefert. Via Canon EOS Utility sehen wir unser Set im live-view, können den Fokus anpassen, die Kameraeinstellungen verändern, den Auslöser betätigen und die Daten direkt an dem gewünschten Speicherort abspeichern.

Das Übertragen auf den Computer ist natürlich nur die halbe Miete. Was noch fehlt ist die Bildbearbeitung, für welche wir Adobe Lightroom verwenden. Auch via Adobe Lightroom kann man tethered fotografieren. Allerdings hat sich bei uns die Kamera nie mit Lightroom verbunden, und wir konnten nicht herausfinden, ob das Problem auf Canon oder Adobe Seite liegt. Glücklicherweise gibt es einen alternativen Weg, der fast noch besser ist: die Lösung heißt Auto Import. Kurz und knapp bedeutet dies, dass wir via Canon EOS Utility unsere Aufnahme machen und das Bild an einem bestimmten Ordner abspeichern. Lightroom erkennt die neue Aufnahme in dem hinterlegten Ordner und importiert diese automatisch.

Unser Tipp: Tethering mag sich im ersten Moment etwas kompliziert anhören und ist ggf. sogar mit einigen extra Anschaffungen verbunden. Für uns war der Moment, als wir angefangen haben tethered zu fotografieren und die automatische Verbindung zu Adobe Lightroom zu haben, aber ein echter Gamechanger, der mit dafür verantwortlich war, unsere Fotografie aufs nächste Level zu heben.

Daher ist unser Tipp: Setzt euch gut mit dem Thema tethering auseinander und checkt, ob eure Kamera tethering zulässt. Wenn dies so ist, dann liegen Kabel und Software vielleicht schon vor und müssen nur noch eingerichtet werden, und schon kann es losgehen. Viel Spaß!

Ihr habt Fragen oder Anmerkungen? Dann freuen wir uns auf eure Kommentare und den Austausch mit euch!

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