Mini Focaccia mit Pesto aus Radieschenblättern

Kannst du auch manchmal einen kleinen Stimmungsaufheller gebrauchen? Dann haben wir genau das Richtige für dich. Spätestens, wenn du beginnst, unsere Mini Garden Focaccias zu belegen, wirst du den Alltag um dich herum vergessen und ein kleines Lächeln wird sich auf deine Lippen schleichen. Für uns hat oftmals bereits der Prozess der Teigvorbereitung eine meditative Wirkung. Beim Mischen der Zutaten und Kneten des Teigs sind wir in der Regel ganz im Hier und Jetzt. Die Hände im Teig vertieft, sind unsere Gedanken ganz in der Gegenwart und schweifen nicht wie sonst in die Ferne. Beim Kneten fühlen und beobachten wir, wie sich der Teig entwickelt und genießen jeden Moment.

Die Focaccia ist fertig für das Picknick - dazu gibt es Weissburgunder

Das Belegen der Mini Focaccia ist in diesem Prozess das i-Tüpfelchen. Stell dir vor: Vor dir liegen die schönsten Zutaten. Zucchiniblüten, Schnittlauchstile, Kirschtomaten, rote Zwiebeln und leuchtende, essbare Blüten. Geschmacklich passen sie herrlich zu dem frischen Focacciateig. Nun ist es an dir, sie auf dem Teig zu einer kleinen Blumenwiese, einer Landschaft oder inspiriert von der Idee der Garden Focaccia zu einem kleinen “Gemälde” anzuordnen. Was entsteht vor deinem inneren Auge, wenn du die Zutaten anschaust. Der Prozess, die Zutaten auf dem Teig, der zuvor in Summe knapp 2h gegangen ist, anzurichten, hat etwas magisches. Lässt du dich auf diesen Moment ein, kommt das Lächeln von ganz allein. Auf einmal bist du deinen Zutaten und den Lebensmitteln ganz nah. Denn Hand aufs Herz: Wann nimmt man sich eigentlich noch die Zeit, Zutaten für ein Rezept bewusst zu erkunden und nicht einfach nur mechanisch im Alltagsstress zu verarbeiten.

Unseren Focaccia Teig bereiten wir übrigens mit frischer Hefe zu. In der Regel verwenden wir gerne Trockenhefe und haben diese immer im Haus. Mit Trockenhefe sind wir flexibel und können auch spontan einfach einmal drauflos backen. Bei frischer Hefe ist das natürlich anders. Ihre Haltbarkeit ist begrenzt und in der Regel will sie sehr kurzfristig verarbeitet werden. Das benötigt Planung. Doch im Vergleich zu Trockenhefe erzielt frische Hefe ein noch besseres Ergebnis. Der Hefeteig geht perfekt, wird fluffig und geschmeidig und lässt sich wunderbar verarbeiten.

Als Zugabe für unsere Mini Focaccia bereiten wir übrigens Pesto aus Radieschenblättern vor. In den letzten Monaten haben wir sukzessive entdeckt, welche Rezepte sich aus den Blättern unserer heimischen Gemüsesorten herstellen lassen. Die Blätter von Möhren, Rote Bete und auch Radieschen lassen sich hervorragend verarbeiten. Klassischen Rezepte sind Pesto oder auch Gerichte, für die man in der Regel Spinat oder Mangold verwenden würde. Für unser Pestorezept haben wir frische Blätter eines Bundes Radieschen verwendet. Wichtig ist hierbei, dass die Radieschen ungespritzt sind, andernfalls gehen die Giftstoffe in das Pesto über. Auch sollten die Radieschen Blätter möglichst frisch sein. D.h. dass du das Pesto am selben Tag herstellen solltest, an dem du die Radieschen gekauft hast. Gerade die Blätter werden schnell welk oder gelb und sind dann für das Rezept nicht mehr zu gebrauchen.

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Tipps für Pesto aus Radieschenblättern

  1. Welche Blätter von Gemüse sind essbar?

    Die Blätter von Möhren, Radieschen, Rote Bete oder auch Rettich sind bedenkenlos essbar. Sie können zu Pesto verarbeitet werden. Außer die Blätter von Möhren lassen sich die übrigens auch sehr gut als Spinatersatz verwenden. Dazu werden sie kurz blanchiert oder angebraten und dann z.B. mit Pasta oder als Gemüsebeilage gegessen.

  2. Was muss ich bei der Verarbeitung von Radieschenblättern beachten?

    Radieschenblätter lassen sich ohne Umstände verarbeiten. Sie sollten unbedingt ungespritzt sein. Außerdem solltest du sie gründlich waschen, um sie von Erde zu befreien. Anschließend sortierst du gelbe oder welke Blätter aus. Die übrigen kannst du direkt zu einem veganen Pesto verarbeiten oder auch mit anderem Gemüse anbraten.

  3. Wie schmeckt Radieschenpesto

    Die Blätter von Radieschen schmecken frisch und erinnern im ersten Moment ein wenig an Gras. Der grasige Beigeschmack verfliegt beim Pesto und zurück bleibt ein frischer, sommerlicher Geschmack. Die Konsistenz des Pestos passt hervorragend zu frisch gekochten Spaghetti, mit denen sich das Pesto ideal verbindet.

  4. Wie lange hält sich Radieschenpesto im Kühlschrank

    Das Pesto sollte möglichst frisch gegessen werden, hält sich aber im Zweifel eine knappe Woche. in dieser Zeit verliert es etwas an Geschmack. Seine Farbe wird außerdem ein wenig dunkler.

Mini Garden Focaccia mit Blüten

Rezept für 2 Mini Garden Focaccia

Zutaten für den Teig

  • 280g Vollkornmehl und weiteres zum Bestäuben der Oberfläche

  • 2 TL Meersalz

  • 2 TL Rohrzucker

  • 80 ml lauwarme Pflanzenmilch (z.B. Reis, Hafer oder Mandel)

  • 10g frische Hefe

  • 70 ml lauwarmes Wasser

  • 50 ml Olivenöl

Sonstige Zutaten für den Belag z.B.

  • 2 Zweige Rosmarin

  • 2 Zucchiniblüten

  • Schnittlauch nach Belieben

  • Rote Zwiebeln oder Frühlingszwiebeln nach Belieben

  • 6 Kirschtomaten (optional)

  • Kapuzinerkresse nach Belieben

  • 20 - 30 ml Olivenöl

  • 2 TL Meersalz

Für das Radieschenpesto

  • 90 - 100g Radieschenblätter (entspricht etwa den Blättern von einem Bund)

  • 60 ml Olivenöl

  • 1 TL Meersalz

  • 1 Knoblauchzehe

  • 1 gehäufter EL Pinienkerne

  • 2 Stängel Basilikum

Mehl, Salz und Zucker vermengen. Pflanzenmilch hinzugeben. Hefe im Wasser auflösen und Hefewasser ebenfalls zu den Zutaten geben. Mit Hilfe einer Küchenmaschine den Teig 5 Minuten kneten. Währenddessen das Öl hineinfließen lassen und so lange kneten, bis ein homogener, elastischer Teig entstanden ist. Den Teig in eine frische Schüssel geben, zu einer Kugel formen (zügig arbeiten, da der Teig feucht ist). Die Schüssel mit zwei Küchenhandtüchern abdecken und den Teig im Ofen bei 35 Grad Umluft 90 Minuten gehen lassen (andernfalls an einem warmen Ort). In dieser Zeit verdoppelt er sein Volumen.

Ein Blech mit Backpapier auslegen und dünn mit Mehl bestäuben. Den Teig auf das Blech geben und in zwei Teile teilen, diese ebenfalls mit Mehl bestäuben. Jedes Teil mit den Fingerspitzen zu einem 15cm langen und 10cm breiten Oval formen (3cm Dicke), grob aufrollen, um 90 Grad drehen und wieder zu einem Oval formen. Den Vorgang noch ein, zwei Mal wiederholen. Abschließend mit den Fingerspitzen Mulden in den Teig drücken und die Oberfläche mit Öl bestreichen. Nun den Teig erneut mit einem Geschirrhandtuch abdecken und 20 Minuten gehen lassen.

Ofen auf 190° Ober-/Unterhitze vorheizen. Rosmarin, Zucchiniblüten, Schnittlauch, Frühlingszwiebeln und optional die Tomaten waschen. Die Nadeln vom Rosmarin abzupfen und die Minizucchini der Blüte der Länge nach in dünne Streifen schneiden (zuvor den Boden abschneiden). Die Tomaten halbieren. Die Frühlingszwiebel von den Wurzeln und den dicken grünen Blättern trennen und in längliche Streifen schneiden. Falls du stattdessen rote Zwiebeln verwendest diese von der Haut befreien und in feine Ringe schneiden.

Nun nach Belieben den Belag auf der Focaccia arrangieren. Vor dem Backen kannst du Zucchiniblüten, die Zucchinistücke, Rosmarinnadeln, Zwiebeln oder auch die Tomaten anrichten. Die Zucchiniblüten und -stücke pinselst du zusätzlich mit Öl ein und besprenkelst die Focaccia mit Meersalz. Nach dem Backen folgen dann der Schnittlauch und die essbaren Blüten. Sie würden im Ofen verbrennen und schmecken frisch ohnehin am besten. Das Blech auf mittlerer Schiene für 15 - 20 Min. in den Ofen schieben und die Focaccia golden backen.

Für das Pesto die Radieschenblätter gründlich waschen und gelbe oder welke Blätter aussortieren. Alle Zutaten für das Pesto in ein Gefäß zum Pürieren geben und zu einem Pesto zerkleinern. Nach dem Backen das Pesto TL weise auf der Focaccia verteilen. Den Rest zum Dippen dazureichen.

Tipp: Im Ofen schrumpfen die Zutaten des Belags. Daher ist es sinnvoll, die Focaccia üppig zu belegen. Außerdem ist unser Belag lediglich ein Beispiel. Du kannst auch gerne andere sommerliche Zutaten verwenden.

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