Wellness Urlaub in der Eco Lodge FUCHSEGG

Was macht man, wenn man gerade kein Auto hat? Man packt trotzdem seinen Koffer und entscheidet sich für die öffentlichen Verkehrsmittel. Mein kleiner schwarzer Trolli liegt also geöffnet vor mir auf dem Parkett und füllt sich langsam mit ein paar Dingen für das kommende verlängerte Wochenende, das ich kurzentschlossen gebucht habe. Auf Alltagskleidung schichten sich Sportsachen, ein dicker Pulli, Mütze, Handschuhe, Bikini und zuoberst wetterfeste Schuhe - es geht in die Berge in den Bregenzer Wald. Und um noch genauer zu sein in die ECO Lodge Fuchsegg.

Alpen Urlaub
Alpen Urlaub

Auf der Karte betrachtet liegt die Eco Lodge verloren im Nirgendwo. Zunächst kommen da Lindau, dann Bregenz, irgendwann taucht Dornbirn auf der Karte auf und einige Kilometer dahinter Schetteregg. Ein fünf Häuser Dorf und mitten in ihm seit einem knappen Jahr das Fuchsegg. Für mich ist es aktuell genau der richtige Ort, um einfach einmal durchzuatmen und den Alltag hinter mir zu lassen. Ich schließe meinen Koffer und trete die Reise eine Stunde später mit dem Zug an. In Bregenz heißt es umsteigen, dann noch einmal in Dornbirn. Dort wartet ein Bus auf mich. Mit jedem Umstieg fällt ein wenig mehr Stress von mir ab. Ich schaue aus dem Fenster, beobachte Menschen, den Bodensee, der langsam an mir vorbeizieht und die Natur, die sich mit jedem Kilometer verändert. Irgendwann sind wir in den Bergen. Im Fuchsegg komme ich um kurz nach 18 Uhr an.

Es ist dunkel. So dunkel, wie ich es seit Jahren nicht erlebt habe. Eigentlich hatte ich schon längst vergessen, was richtige Dunkelheit ist. Bevor ich das Hotel betrete, halte ich Inne und atme kurz durch. Stille und Dunkelheit - meinem Körper hat beides gefehlt, das spüre ich deutlich.

Alpen Urlaub

Wenige Minuten später werde ich in der Eco Lodge herzlich begrüßt. Auf mich warten ein spritziges Glas Rosé Sekt, eine kleine Einführung zum Hotel und die Ankündigung des Abendessens, das nach dem Check In auf mich wartet. Die Eco Lodge besteht aus fünf Gebäuden. Zu ihnen zählen das Restaurantgebäude, mit Seminarräumen, einem Kaminzimmer und dem großen Essebereich mit Rezeption, In der Mitte des Geländes findet man den Spa Bereich und umliegend drei Wohngebäude, mit insgesamt 30 gemütlichen Zimmern. Alle Gebäude sind mit hellem Holz der Weißtanne errichtet und gliedern sich authentisch in die Natur ein. “Wir möchten, dass sich unsere Gäste das Essen ‘verdienen’ und die Natur spüren, bevor sie sich zum Essen niederlassen.” ist ein Satz, der mir in Erinnerung bleibt. Gemeint ist der Weg von den Zimmern über das offene Gelände zum Restaurant. Nachdem ich mein Zimmer bezogen habe und kurze Zeit später mit hungrigem Magen den Weg zurück zum Restaurant antrete, weiß ich, was gemeint ist. Die kurze Strecke durch die Dunkelheit über einen Kieselweg füllt meine Lungen mit glasklarer Luft, ich fühle mich geerdet und bin dankbar für das Essen, das auf mich wartet.

Das Abendessen hat es in sich und überrascht mich mit seinem Einfallsreichtum und seiner Qualität. Am ersten Abend wartet ein Gruß aus der Küche - ein Feigendips und frischem Brot -, eine Vorspeise in Form eines Rote Bete Salat mit Ziegenkäse, gefolgt von einem indischen Linsencurry und einem Schokoküchlein mit flüssigem Kern auf mich. Was einfach klingt ist geschmacklich derart ausgefeilt, dass ich bereits mit dem ersten Bissen meinen Hut vor dem Koch ziehe. Selten in meinem Leben habe ich ein so gutes Curry mit derart feinen Geschmacknuancen gegessen. Auch der Dip beeindruckt mit seiner feinen Süße und einem Hauch Kümmel. Einen Favoriten habe ich nicht, denn ein Gang nach dem anderen überrascht mit individuellen Geschmackshighlights. Eins steht fest: die nächsten Abende werden kulinarisch grandios.

Am nächsten morgen wache ich mit einem Blick auf die schneebedeckten Felder und Berge auf. Es ist kalt und frisch. Dennoch ziehe ich meine Joggingsachen an, setze meine Mütze auf und wickle mir noch ein Tuch um den Hals, bevor es auf den befestigten Winterwanderweg direkt vor der Lodge geht. Das Tempo ist belebend. Ich juble innerlich und genieße den Blick zu den Bergkuppen hinauf, hinter denen die Sonne steht und ihr goldenes Morgenlicht hervorstrahlt. Im Hotel wird heiß geduscht und anschließend gefrühstückt. Dabei komme ich mit Carmen der Geschäftsführerin des Fuchsegg ins Gespräch.

Alpen Urlaub

Carmen begegnet mir als unglaublich herzlicher und umsorgender Mensch. Sie nimmt sich viel Zeit, um mir einen tiefen Einblick in die Philosophie des Fuchsegg zu geben. Ich lerne, dass die Inspiration für das Design, das auf natürlichen Holzmaterialien und dunkelblauen Farbakzenten beruht, in ihrer Kindheit liegt. “Wir haben als Kinder gerne und viel Blaubeeren in den Bergen gesammelt” erzählt Carmen “Die Farbe Blau hier in der Eco Lodge entspringt dem Gedanken an die Blaubeeren in den Bergen”. Und tatsächlich habe auch ich bereits viele der kleinen Blaubeersträucher entdeckt, die hier im Wald den Boden bedecken und im Sommer und Herbst ganz bestimmt viel Freude beim Pflücken und Naschen bringen. Beeindruckend ist vor allem der große Kamin im Zentrum des Hauptgebäudes. Ihn säumen Kacheln in unterschiedlichen Blauschattierungen der Fliesen Manufaktur KARAK in Bludenz. In handgefertigten Tonprodukten vereint die Manufaktur aus Vorarlberg Tradition und Moderne. Mittels japanischer Raku-Brenntechnik und digitaler Grafik für die Oberfläche der Fliesen wurde hier in liebevoller Handarbeit ein echtes Kunstwerk geschaffen. Ich bin schwer beeindruckt davon, wie viel Liebe zum Detail und Gedanken in die Gestaltung der Lodge geflossen sind und gehe ab da mit einem anderen Blick durch die Räume und über das Gelände. Sehe ich Blau, denke ich an Blaubeeren, das Holz erzählt von Gemütlichkeit und Alm-Atmsophäre.

Am Nachmittag ist endlich Zeit für den Spa. Zum Fuchsegg gehört neben einem Fitnessraum und Saunabereich auch ein beheizter Außenpool. Im Sinne eines guten Energiemanagements wird dieser erste am Nachmittag geöffnet. Und genau diesen Moment nutze ich, um bei Schnee um mich herum ins Wasser zu springen und die Muskeln zu entspannen. Ich ziehe genüsslich ein paar langsame Bahnen. Dabei lasse ich den Blick schweifen - zunächst über die Berge und mit der nächste Kehre hinunter ins Tal. Was will man mehr. Anschließend heißt es in der Sauna entspannen. Auf Grund der Übergangssaison zwischen Wanderurlauben und Skifahren habe ich die Sauna nahezu für mich alleine. Die warme Luft umgibt mich und durch das große Fenster, das die Rückwand des Saunagebäudes säumt, verliere ich mich im Blick über die Felder und das Tal, das sich vor mir ausbreitet. Ab jetzt steht mein Plan. Am Nachmittag zu schwimmen und die Sauna zu besuchen werden mit Sicherheit fester Bestandteil meines Aufenthalts. Genauso wie tägliche Spaziergänge und Bewegung. Und so vergeht die Zeit im nirgendwo wie im Flug.

Als ich am vierten Tag nach dem Frühstück meinen Koffer packe, spüre ich großes Bedauern. Viel zu schnell steht die Abreise bevor. Gegen 12 Uhr ziehe ich meinen Koffer hinter mir her Richtung Busstation. Hier schließt sich der Kreis. Wie beim Ausstieg bin ich auch beim Einstieg alleine.